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FAQ
CigarSpa - Der präzise und vorsichtige elektronische Befeuchter aus Deutschland
Cigar Spa wird im Kölner Westen von Hand gefertigt. Das Produkt ist technisch über jeden Zweifel erhaben. Allerdings ist es beratungsintensiv. Den technischen Anfragen möchten wir mit diesem Eintrag Rechnung tragen.
Anwendungsgebiet
CigarSpa zeichnet sich durch eine besonders feinfühlige Freisetzung von Feuchtigkeit aus. Es kommen hochwertige Bauteile zum Einsatz, die für eine entsprechende Genauigkeit sorgen. CigarSpa möchte Zigarren vorsichtig befeuchten. Eine zu rapide Feuchteänderung kann etwa Deckblätter zum Platzen bringen und birgt bei Defekt Risiken in sich.
Allerdings hat diese vorsichtige Funktionsweise den Nebeneffekt, dass CigarSpa vor allem für Tischhumidore eine tolle genaue Lösung darstellt, wo ein Deckel einen Unterteil fest abschließt.
Anders sieht es teils bei Schränken aus. Sie können CigarSpa auch in Schränken einsetzen. Hier würde ich CigarSpa jedoch aus Erfahrung eher als Regulator denn als einzigen Befeuchter verwenden. Wenn Sie also etwa über einen Schrnak mit passiven Schwammbefeuchtern oder Acrylpolymerbefeuchtern verfügen, empfehlen wir, CigarSpa als Regulator einzusetzen, da laut CigarSpa selbst die Leistung in vielen Fällen nicht ausreicht.
Wir meinen, dass dies in der Anwendung kein großes Hemmnis darstellt.
Die große Problematik elektronischer Befeuchter ist meist eine mögliche Fehlbefeuchtung bei defektem Sensor/sonstigem elektronischen Defekt. Dies führt dazu, dass man elektronische Befeuchter deutlich genauer im Auge behalten sollte als passive Lösungen. Passive Lösungen unbeaufsichtigt, die bewährt funktionieren, können austrocknen oder langsam überbefeuchten. Ein elektronischen Befeuchter, der akut mit Ventilator untersützt die Zigarren im Defektfall quasi beregnet, kann tatsächlichen Schaden herbeiführen nach vorher jahrlanger guter Funktion. Auch die Gefahr eines defekten Feuchtesensors kann zu solchem Ergebnis führen. Dies ist bei CigarSpa aufgrund der vorsichtigen Funktionsweise eher unwahrscheinlich.
Kurz zusammengefasst: CigarSpa allein gerne in normalen Tischhumidoren/kleinen Truhen. In Schränken gerne oftmals zusätzlich zu passiver Lösung als lediglich Regulator.
Wie immer gilt bei Fragen dieser Art, dass es verschiedene Meinungen gibt, über die man fachsimpeln kann. Wir würden aus Erfahrung entsprechend raten.
Dichtigkeit eines Zigarren Humidors: Warum ein Humidor nicht dicht sein sollte?
Zigarrenhumidore sollten ausdrücklich nicht dicht sein und eine Entlüftung ermöglichen.Ein vernünftig geplanter Zigarren Humidorschrank ist so gebaut, dass er stets etwas Luftfeuchtigkeit verliert. Dies kann etwa auch durch entsprechende Spalte oder eine Lüftungsöffnung erreicht werden.
Im Internet wird vielfach fälschlicher Weise hermetische Dichtigkeit eines Humidors als Errungenschaft dargestellt. Es gibt im Wesentlichen 2 Themenkomplexe, die dem widersprechen.
Zigarren atmen.Zigarren dünsten aus, reagieren mit der Luft. Ein Austausch der Luft ist somit also notwendig.
Ausgleich.Wenn sich die Umgebungswerte ändern, hat dies auch Auswirkungen auf den Humidor. Dieser bzw. die Zigarren im Inneren müssen reagieren können. Schwankungen bei Temperatur und Feuchtigkeit werden so ausgeglichen. Der Humidor sollte eine konstante Luftfeuchte halten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Humidor dicht sein soll.
Sinkt die Temperatur, steigt die relative Luftfeuchtigkeit. Steigt die Temperatur, hat dies keine sinkende Luftfeuchtigkeit zur Folge. Der Humidor und die Zigarren haben Feuchtigkeit gespeichert, die sie nun abgeben müssen. Die rel. Luftfeuchtigkeit steigt. Wäre der Humidor hermetisch dicht, könnte diese überschüssige Feuchtigkeit nicht abgeführt werden. Spalten in den Türen unserer Humidore sind also gewollt und absichtlich eingebaut.
Wichtiger Hinweis zu populärem Missverständnis: Es kommt immer wieder zu Missverständnissen, wenn ein Humidor mit Schlitzen trotzdem eine Dichtung beinhaltet. Dies ist keine Dichtung zur Regulierung der Feuchtigkeit. Diese Dichtungen sind aufgebracht, um das Holz der Humidore zu schonen, wenn die Tür geschlossen wird. Man könnte diese auch als „Türstopper“ bezeichnen. Sie erfüllen den gleichen Zweck wie ähnliche Dichtungen, die auf normale Zimmertüren aufgebracht werden. Isolierung ist hier oft nicht gewollt. Es geht um einen Schutz von Rahmen und Tür. Eine Dichtung in einer Humidorwand ist nicht unbedingt als eine Isolierung der Luftfeuchtigkeit angedacht.
Links zum Thema:
Darstellung von Marc Andre zum Thema Entlüftung im Cigar Journal
Zigarrenblüte und die Angst vor Schimmel im Humidor
Das Thema Schimmel im Zigarrenhumidor wird im Internet in extremer Weise diskutiert. An anderer Stelle erklärte ich bereits, dass die teils nahezu wahnhafte Suche nach den "idealen" 70% wahnhafte Züge annehmen kann. Das Thema Schimmel ist damit verwandt. Uns erreichen immer wieder Anfragen mit der Bitte um Einschätzung. Quasi jede Ferndiagnose hat zum Ergebnis, dass es sich entweder um Zigarrenblüte oder einen gutartigen Lebensmittel-Schimmel handelt. Eine kleine Einordnung möchte ich hiermit geben. Jeder Zigarrenhändler kennt die verängstigten Anfragen zum Thema angeblicher Fälle von Schimmelbefalls. Als Humidorhersteller wird man des Öfteren um Diagnosen auch bei Fremdprodukten gebeten.
In den allermeisten Fällen handelt es sich nicht um Schimmel, sondern um die Zigarrenblüte, ein Reifezeichen, das ungefährlich ist. Als grobe Richtschnur sei gesagt: Riecht die Zigarre nicht unangenehm, ist rauchbar (also nicht zu feucht zum Glimmen), schmeckt sie vernünftig, ist es sehr wahrscheinlich kein Schimmel. Eine verschimmelte Zigarre riecht entsprechend verrottet. Ähnlich eines verschimmelten Lebensmittels würde niemand dieses absichtlich mit Genuss rauchen. Die normalen Schutzfunktionen des Körpers genügen eigentlich zum Selbstschutz. Genau wie die Panik nach abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdaten auf Lebensmitteln, ist auch das Thema Schimmel auf Zigarren meist unbegründet.
Mehrere sehr schöne Artikel hierzu hat das Cigar Journal veröffentlicht.
Zigarrenblüte
Wichtig: Es gibt die dollsten Vorfälle. Ich berichtete über Raucher, die ihren Humidor bis zur Kante Deckel mit Wasser füllten und ihre Zigarren darin schwimmen ließen. Es gibt Raucher, die ihren Humidor im Fenster präsentieren, den Befeuchter vor Urlaub noch einmal richtig aufladen und dann wegfliegen. Unabhängig vom Befeuchtungssystem endet dies natürlich in einem Gewächshaus. Dies sind aber Ausnahmefälle. Im normalen Fall taucht irgendwo etwas Flaum auf, der bald bemerkt wird, da der Raucher per se sehr argwöhnisch seine Zigarren im Auge behält. In diesen Fällen bitte keine Panik. Das sollte keine Nerven kosten.
Kommt es wirklich zu einem Fall von Schimmel, geht der erfahrene Raucher sehr entspannt vor. Zigarren sind ein Naturprodukt, das viele Hände sah ehe es in der Kiste unter wechselnden klimatischen Bedingungen zum Käufer kam. Sporen sind zwangsläufig enthalten. Man kann betroffene Zigarren vielleicht isolieren. Sollte sich am Humidor etwa im bereich des Befeuchtergitters etwas Flaum gebildet haben, diesen bitte abwischen und zur eigenen Beruhigung weiter beobachten.
Dabei gibt es zwei weitere Faktoren, die Beruhigung schaffen sollten.
Zigarrenblüte
Meist ist es Zigarrenblüte, die fälschlicher Weise für Schimmel gehalten wird. Gezeigt sind Fotos von Ramon Allones Specially Selected direkt vom deutschen Importeur 5th Avenue. Die Zigarren wurden von mir verköstigt. Der Geschmack war absolut herausragend. Das Aroma in der Kiste gehört zum Besten, das ich je riechen durfte. Wenn Sie solche Zigarren haben, seien Sie froh. Die Zigarrenblüte tritt vor allem gerne im Sommer auf. Neben den höheren Temperaturen sorgt das Vorliegen entsprechend hoher Umgebungswerte für eine automatisch gute klimatische Lagerung von Zigarren ohne Zutun. So sind viele Raucher erstaunt, dass ihre Zigarren die Blüte ausbilden, sobald es einmal sommerlich warm war.
Guter und böser Schimmel
Schimmel ist nicht gleich Schimmel. Ich diskutierte das Thema bei mehreren Gelegenheiten mit Marc Andre, eine Koryphäe im Bereich Zigarrenlagerung. In Absprache mit dem Importeur 5th Avenue gab man folgende Stellungnahme ab.
In der Praxis wird die Zigarrenblüte gerne mit Lebensmittelschimmel vermischt. Für den rauchenden Anwender ist es im Subtext praktisch dasselbe: Beides ist kein Problem und ein Reifezeichen.
„Allerdings ist dieser weiße Flaum nicht mit dem nach Schimmel riechenden Lebensmittelschimmel zu verwechseln. Lebensmittelschimmel ist ein Zersetzungsprodukt organischer Substanz und ist giftig. Das ist bei dem weißen Belag auf dem Schwamm nicht der Fall. Der Flaum ist praktisch geruchlos.
Dabei handelt es sich um so genannten Eurotium – ein nicht toxinbildender und geruchloser Pilz. Diesen haben Sie in praktisch jeder Zigarrenkiste automatisch drin. Im Gegensatz zu klassischem Lebensmittelschimmel der eine hohe Luftfeuchte zum wachsen benötigt, können Eurotium-Sporen schon bei einer relativen Luftfeuchte von 60% entstehen. In jedem passiven Befeuchtungssystem haben Sie diese Sporen drin – Sie sehen sie nur nicht. Und Eurotium ist auf jeder Zigarre . Sie sehen ihn nur nicht. Es sei denn, die Zigarre verdunstet Wasser und transportiert das im Tabak enthaltene Salz (Mineralien des Tabks) auf das Deckblatt. Ein perfekter Nährboden für diese Sporen.
Der Flaum sieht unschön aus, ist aber vollkommen unschädlich für die Zigarre. Wegputzen und warten. Nach einiger Zeit (wenn der Tabak seine Mineralität ausgedunstet hat) wird das nicht mehr auftreten.“ Marc Andre
Temperatur
Die optimalen Temperaturen für Shcimmelbildung liegen bei nur 5-15°C. Ein einfaches Experiment zur Bestätigung können Sie mit einem Stück Käse durchführen. Sind die Temperaturen also höher, was meist bei unserne Kunden der Fall ist wie ich anhand von Messwerten sagen kann, ist die Schimmelgefahr per se gering. Wenn ein weißer Flaum entsteht, so ist es fast immer Eurotium.
Hierzu abermals als Beleg Marc Andre:
"Sofern tatsächlich Schimmel auf der Zigarre wächst, handelt es sich fast immer um den Erotium.spp, einen nicht Toxin bildenden Pilz, der in jeder Bettmatratze und in jeder Umgebung mit einer relativen Feuchte von mehr als 60 Prozent wächst. Auf der Zigarre wächst dieser Pilz nur oberflächlich auf dem Deckblatt, ist vollkommen harmlos und kann leicht mit der Zigarrenblüte verwechselt werden. Tritt dieses Pilzgeflecht auf der Zigarre auf, so wischt man es einfach ab. Wenn nun Zigarren gekühlt gelagert werden, so wird man bei 16 °C Lagerungstemperatur und 65 bis 70 Prozent relativer Luftfeuchte feststellen, dass sich die Zigarren verhältnismäßig trocken anfühlen. Das liegt daran, dass ab Temperaturen von weniger als 18 °C die relative Luftfeuchte sukzessive erhöht werden muss, um die 13 Gewichtsprozent an Wasser in der Zigarre zu gewährleisten. Also wird man die Luftfeuchte erhöhen auf Werte zwischen 75 und 80 Prozent. Und da bemerkt der aufmerksame Leser das Problem: Geringe Temperatur und andauernd hohe Luftfeuchte erhöhen die Schimmelgefahr. So lange es sich nur um den Eurotium handelt, ist das harmlos, wenn aber tatsächlich ein Aspergillusflavus auf den Zigarren wächst, dann wird es brenzlig. Und diese Gefahr besteht bei Lagerungsbedingungen."
Video zum Thema vom wohl bekanntesten Youtuber zum Thema Tabak: Ralligruftie
Ich kam mit Ralligruftie, dem vermutlich bekanntesten und einflussreichsten deutschsprachigen Youtuber zum Thema Tabak und Pfeife auf das Thema Schimmel bei naturbelassenen Pfeifentabaken. Ralfs Interesse wurde geweckt. So schlug ich ihm vor, doch einmal ein Video über das Thema Tabaklagerung unter dem Gesichtspunkt von Schimmel und anderen Veränderungen am Tabak zu erstellen. Ralf erklärte sich bereit. Für seine tiefgründigen Recherchen stellte ich ihm einige Materialien von mir zur Verfügung. Ralligruftie ist von Hause Pfeifenraucher. Sein Beitrag gewichtet daher die Pfeife stärker. Dankenswerter Weise geht er aber auch mehrfach auf Zigarrentabake ein. Ich bat ihn extra darum und fühle mich geehrt, insofern indirekt zu seinem Werk etwas beitragen zu dürfen.
Ralligrufties Video zum Thema Schimmel wurde sehr sehenswert. Vor allem stellt er heraus, dass Schimmel nur eine Veränderung des Tabaks unter vielen möglichen Ursachen ist. Er nimmt vor allem dem Thema mit der ihm eigenen Ruhe den Schrecken und ordnet es ein.
Die ideale Feuchtigkeit zur Zigarrenlagerung
Frage: Lagern Sie alle Zigarren bei um 70%?Wir und auch ich persönlich lagere Ware zum Rauchen bei ca. 70%, die eigentliche Langzeitlagerung erfolgt aber bei eher 65%. 60% sind auch noch OK. Langzeitlagerung meint Zeiträume von deutlich über einem Jahr. Typischer Weise sind das Zigarren, die 3,4,5 oder auch >10 Jahre lagern.
Es gibt Meinungen, die in die Richtung gehen, dass eine geringere Luftfeuchtigkeit langfristig besser als eine hohe sei. Ich vermute, dass die Öle in der Zigarre leicht flüchtig werden, wenn der Feuchtegrad zu hoch ist. Daher ist es bei längeren Lagerungen tatsächlich eher sinnvoll, die 70% eher zu unterschreiten.
Ich persönlich meine, den Eindruck mit eigenem Gaumen bestätigen zu können.
Frage: Welches ist Ihre Empfehlung für die optimale Luftfeuchtigkeit für Langzeitlagerung von Zigarren? Sie empfahlen um die 60% als optimal. Stimmt dies?
Das ist eine gute Fragestellung. Konkret zur Frage: Wir und auch ich persönlich wähle 60% für die Langzeitlagerung. Den Verzehr plane ich nach einer Lagerung bei gut 65%.
Bei mehr empfinde ich die meisten Zigarren als zu süffig. Zudem steigt das Risiko bei technischen Defekten im Falle elektronischer Befeuchtung.
(Ist man 1 Woche verreist und der Sensor hat einen Messfehler von 10%, sind es maximal 75%. Lagert man bei 72%, kann man bald bei >80% liegen. Wenn dann dazu noch Hitze kommt, kann das schon zu viel sein.)
Aber die Grundempfehlung ist wirklich aus dem Bereich der speziellen Ansichten. Fragt man 4 Leute, hat man 4 Meinungen dazu.
Ob nun 60% oder 65% sollte das persönliche Gustum entscheiden.
Der Gedanke ist einfach, dass die Öle in der Zigarre bleiben sollen und die Nachfermentierung möglichst sauber ablaufen soll. Und das funktioniert nach dem Empfinden einiger (so auch von mir) besser bei eher 60% als bei eher 70% auf lange Sicht.
Es gibt auch wissenschaftliche Erklärungsversuche, die im Cigar Journal auftauchten. Ich persönlich bin skeptisch, ob man die biologischen Prozesse so sehr vereinfachen kann. (Ich denke nicht.) Meiner Erfahrung nach unterscheidet sich die Idealfeuchtigkeit auch abhängig von der Zigarre, also je nach Tabak und Ernte. Aber damit belastet sich eigentlich niemand. :)
Populär wurde die These um 2003 herum durch Min Ron Nee, der sich entsprechend in seiner Enzyclopädie äußerte.
Humidor Einfahren
Mein Humidor hat bereits nach einmal Auswischen vernünftige Werte von über 70%. Muss ich noch abwarten, den Humidor zu bestücken? Der Humidor ist mit einem Spiralhygrometer ausgestattet.
Antwort: Danke der Anfrage. Das ist an sich nicht notwendig.
Bitte halten Sie jedoch eine gewisse Obacht. Wie auf dem Blatt beschrieben, ist der Hygrometer nur gut für Richtwerte.
Wenn Sie den Humidor aber einmal ausgewischt und den Befeuchter mit Wasser füllten, genügt dies prinzipiell.
Die Anleitung ist formuliert, um eine Sensibilisierung zu erwirken. Ich warne daher lieber doppelt. Es gab schon Kunden, die füllten den Humidor (ihr Modell war es sogar) mit Wasser und ließen die Zigarren darin schwimmen. Umgekehrt ist es natürlich nicht Sinn und Zweck der Anleitung, das Einfahren eines Humidors künstlich zu verwissenschaftlichen und somit zu verkomplizieren.
Mein GERMANUS Digitalhygrometer zeigt bereits verlässliche 65%. Ich hätte aber gerne einen höheren Wert. Soll ich den eingesetzten Digitalbefeuchter auf einen höheren Zielwert als derzeit 72% einstellen?
Die Frage wäre, warum der Befeuchter derzeit die letzten 4-5% nicht schafft. Erst einmal hat jeder Hygrometer eine Messungenauigkeit. Zum Thema Kalibration
Die Prozentgenaue Feuchtemessung ist eine Schimäre des Internets. Den Aufwand treibt in der Regel kein Privatmann und auch die meisten gewerblichen Großraum-Humidor-Betreiber nicht. Der Grund: Es ist schlicht nicht notwendig, auf 1% genau zu messen.
Wir haben wir im Endeffekt keinen Problemfall, sondern einen Humidor, der eine Idee unter dem Zielwert liegt. Abhängig vom tatsächlich anliegenden Feuchtewert und dem, was der Cigar Oasis glaubt vorliegen zu haben, kann man den Ausstoß zum Einfahren natürlich erhöhen. Wenn Sie z.B. 69% einstellen und er 65% misst, sollte er befeuchten. Wenn Sie nun 75% einstellen, sollte er genau so befeuchten. Ob dies in Ihrem Fall hilft, ist also die Frage.
Ich rate aber unbedingt davon ab, etwa zum Befeuchten eher trockener Zigarren extra einen hohen Feuchtewert anzustreben. Das ist kontraproduktiv. Gerissene Deckblätter können die Folge sein. Wenn Feuchteniveau verändern, dann sanft. Abrupt kann man jeden Humidor etwa durch beifügen von Schale Wasser nach oben bringen. Das ist keine Kunst. :)
Auch insofern sind 65% ein entspannter Wert. Hätten Sie 80%, sieht die Situation ganz anders aus.
Ich persönlich würde die Werte erst einmal beobachten. Der Humidor funktioniert mit unseren GERMANUS Befeuchtern problemlos. Ggf. würde ich einen Mischbetrieb anstreben bis Holz und Zigarren gesättigt sind.
Ist es normal, dass nach 2 Tagen der Hygrometer 85-88% anzeigt? Habe wie in der Anleitung beschrieben ein flaches Gefäß mit destilliertem Wasser hineingestellt.
Antwort: Der exakte Wert hängt ein wenig vom Wassergefäß ab. Aber grundsätzlich sollte die Feuchtigkeit dann höher liegen als später im befüllten Humidor. Die Feuchtigkeit wird dann bald sinken. (Ein Wassergefäß ist selbstverständlich quasi das Maximum, das an Einbringung von Feuchtigkeit in den Humidor erreichbar ist.) Grundsätzlich erscheinen die Werte aber erstmal nicht fragwürdig. Bitte halte einen kritischen Blick.
Ich suche einen Humidor, den ich direkt nutzen kann. Welches Modell empfehlen Sie?
Um eine Befeuchtung kommen Sie bei keinem Humidor auf dem Markt herum. Im Prinzip genügt es jedoch, die Befeuchter mit destilliertem Wasser zu befüllen und etwas abzuwarten.
Das Auswischen soll nur die Wartezeit von sonst 5-10 Tagen reduzieren. Systeme wie Boveda sind direkt einsatzbereit, der Humidor braucht aber damit ca. 2-3 Wochen bis er genug Feuchtigkeit aufgenommen hat.
Ich habe eine Kiste Zigarren bestellt und brauche dringlichst einen Humidor. Überleben Zigarren 24/48/72h außerhalb eines Humidors?
Antwort: Zigarren vertragen durchaus mehrere Tage außerhalb eines Humidors. Eine einfach eng schließende Küchendose (ohne Vorgerüche) genügt. Alternativ kann man die Ware auch einfach in Wäscheschrank und dergleichen lagern. Zipp-Beutel leisten auch gute Dienste. Sind Zigarren cellophaniert, ist ohnehin keine solche Eile geboten.
Problematisch wird es erst, wenn Öle verdunsten, was durch Cello selbst bei Austrocknung nur teilweise geschieht.
Bitte fahren Sie den Humidor erst ein, bevor Sie die Zigarren einfügen. Zigarren ungeschützt in trockenen Humidor sind in der Tat eine Gefahr, da das Holz Feuchtigkeit absorbiert. Gerissene Deckblätter können die Folge sein. Eine simple Lagerung in Wohnzimmerschrank in Plastikbeutel wird Ihre Zigarren jedoch keinen Schaden zufügen. Daher bitte keine Hektik. Eine gesunde Eile genügt. :)
Holz für die Verwendung von Tablaren, Humidor Schubladen und Korpus eines Humidors
Ein immer wieder diskutiertes Thema in Newsgruppen und Foren ist das Holz, das für Tablare und Schubladen von Humidoren verwendet wird. Im Folgenden möchten wir einige mögliche Verarbeitungsformen vorstellen und insbesondere mit Vorurteilen aufräumen.
Holz in Reinform
Immer wieder wird besonders im Internet die Verarbeitung aus Holzplatten als ideal bzw. erwartenswert im Humidorbau angesehen. Oft kommen solche Diskussionen auf, wenn sich herausstellt, dass teils High-End Produkt im Preis dennoch Faserplatten aufweisen.
Hierzu ist zu sagen: Ein Humidor aus einfachen Holzplatten wird nicht lange bestehen. Selbst wenn das Holz komplett ausgetrocknet ist, wird es sich mit der Zeit zumindest leicht verziehen. Ein Humidor soll innen feuchter als außen sein. Dadurch verzieht sich Holz unweigerlich. Ein Verbundbau (Sandwich Bau) ist daher obligatorisch. Es geht dabei nicht um die Kosten für eine Holzplatte. Es wäre schlicht unsinnig, daraus einen Humidor-Korpus zu bauen.
MPX, MultiplexDies sind besonders stabile hart verleimte Holzplatten. Unter Feuchtigkeit sind diese stabil. Wer schon einmal Treibholz am Strand sah, weiß um die Funktion. MPX eignet sich etwa gut als Kern eines Korpus. Darauf werden je nach Bauweise weitere Schichten bzw. Furnier aufgebracht.
MDFVöllig verschrieb und Anlass ablehnender Kommentare ist die Verwendung von MDF. MDF wird als Presspappe verschrien. Wertige Humidore würden solches niemals beinhalten. Korrekt ist, dass MDF auch despektierlich Presspappe genannt wird. Allerdings wird MDF gerade von sehr hochwertigen Humidorherstellern verwendet. Dies mag manchen überraschen. Die Behauptung ist in jedem gut sortierten Fachhandel nachvollziehbar.
Der Hintergund für die Verwendung ist schlicht, dass MDF sehr flexibel ist. Es quillt unter Feuchtigkeit nicht einfach problematisch auf. Daher sind solche Humidore durchaus langlebig. Wie überall im Humidor sollten keine riechenden Klebstoffe zum Einsatz kommen. MDF als Material ist aber unproblematisch.
Der Vorteil der Feuchtebeständigkeit kommt gerade auch beim Korpus des Humidors zu Tragen. Es gibt verschiedene Bauweisen. Ein Korpus, der aus MDF gefertigt wurde, passt sich Veränderungen durch Feuchtigkeit aber sehr gut an.
Nicht umsonst setzen bekannteste Zigarrenimporteure auf MDF für den Korpus ihrer Humidore.
Es kommt darauf an, wie gut der Humidor mit dem Material verarbeitet wurde. Sie finden am Markt durchaus sehr hochpreisige und sehr populäre Modelle, die auf MDF setzen.
Unter den namhften Herstellern, die auf MDF setzen sind viele wohlklingende Namen. In diesem Beispiel wählen wir Boveda aus. Boveda verwendet MDF als Korpus etwa für deren Halter aus Zedernholz.
Vollholz
Eine gute Alternative zu MDF sind Vollholz-Tablare und Schubladen mit Böden aus Vollzholz. Vollholz meint bei uns eng verleimte dünne Holzschichten, die somit sehr stabil und unempfindlich gegen Feuchtigkeit werden. Vollholz ist durchaus kostspielig in der Fertigung. Bei vielen unserer Humidore setzen wir bereits auf Vollholz Verarbeitung und schaffen somit einen Mehrwert gegenüber der MDF Fertigung.
Vollholz Zeder
Sehr hübsch aber auch sehr kostspielig ist die Verwendung von Zedernholz (Cedro) für die Herstellung der Böden von Tablaren bzw. Schubladen. Die wertige Verarbeitung hat einen sehr gewichtigen Nachteil: Zedernholz biegt sich feucht sehr schnell durch. Gerade wenn man die Böden mit großen Löchern versieht oder das Holz in der Schublade des Humidors keinen Raum für Ausdehnung hat, kann es langfristig oder auch schon mittelfristig zu Schäden am Humidor kommen.
Alternative Materialien
Nach wie vor herrscht eine Verengung auf Holz plus Zeder vor. Längst gehen diverse erfolgreiche Trends in andere Richtung. Sapeli (auch Mahagoni) hat gleichartige Eigenschaften wie Zedernholz, duftet aber neutraler. Mancher Raucher mag kein Zedernholz oder fürchtet Ausharzung. Daher bevorzugt er Sapeli. Andere Hersteller beschichten ihre Humidore innen mit Kunststoff. Solche Produkte gibt es gerade auch im hochpreisigen Segment. Die Firma CigarSpa bietet etwa solche Schränke an. Der Hintergedanke: Was nicht saugt, ist kein Faktor. Ein Humidor ohne saugende Oberflächen lässt sich einfacher befeuchten. Alles hängt dann natürlich vom Befeuchter ab.
Ich hoffe, einen kleinen Einblick in verschiedene Materialien im Humidorbau gegeben zu haben. Insbesondere war es mir ein Anliegen, jedem Interessierten einmal einen Standpunkt aus langer Erfahrung anbieten zu können, der den Glauben an gutes Holz und Vollzeder-Ausfertigung einmal einordnet. Beim Humidorbau gilt wie bei vielen anderen Themen: Es gibt verschiedene Sichtweisen und Strömungen und mehrere richtige Antworten. Manches sind aber einfach Mythen. :)