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Immer wieder werden 16–18 °C als optimale Lagertemperatur empfohlen. Während man im Winter solche Werte vielleicht noch nahezu erreicht, sind diese im Sommer kaum zu erreichen. Die Lösung für einige Zigarrenraucher: Man steckt die Zigarren in ein Humidor mit Kühlfunktion. Meist handelt es sich dabei um sehr einfache Weinklimaschränke, die rudimentär zum Humidor umfunktioniert werden.

Welche Auswirkung hat die Temperatur auf die Reifung einer Zigarre?

Wenn die Zigarre offen und umgeben von Frischluft lagert, sind die Ammoniaknoten bereits nach wenigen Monaten verflogen und nach 2-3 Jahren kann die Zigarre flach duften. Das Bouquet ist quasi an der Umgebungsluft verdunstet. Um dies zu verhindern, verwendet man einen Humidor.
Jedoch nicht die Temperatur, sondern die Menge an Frischluft, der die Zigarre ausgesetzt ist, und die relative Luftfeuchte sind die wirklich relevanten Einflüsse. Die Temperatur ist nur ein relativer Faktor, der für die Berechnung der relativen Luftfeuchte herangezogen wird. Daher empfehlen wir, Zigarren soweit möglich in Kisten, Cellophan oder Tubo wie ausgeliefert zu lagern. Die offene Lagerung ist natürlich auch kein Problem und wird etwa auch in Zigarrengeschäften durchgeführt. Solche Zigarren sollten aber mit der Zeit geraucht werden. Für Zeiträume über 2 Jahre, also etwa 5 Jahre oder gar 10 Jahre empfiehlt sich die Lagerung in Kiste, Cello oder Tubo.

Antwort auf die obige Frage: Auch höhere Temperaturen sind kein Problem, wenn sie nicht abrupt einsetzen. Die relative Luftfeuchte bleibt gleich. Abruptes Einsetzen wäre etwa das Positionieren eines Humidors in der prallen Sonne. Von ca. 20°C kann sich so die Temperatur auf Werte >50°C erhöhen.
Reduzieren Sie bitte zudem im Sommer die Luftfeuchtigkeit ein wenig auf ca. 65%, damit die Zigarre nicht weich wird.

Für den Kauf von Zigarren Kühlschränken, also einem Zigarren Humidor mit Temperatur Regelung heißt dies entsprechend, dass solche überflüssig sind. Es handelt sich hierbei mehr um eine schöne Spielerei als eine Notwendigkeit.

Hat eine niedrige Temperatur Auswirkung auf die Gefahr von Schimmel?

Die Antwort darauf ist simpel reproduzierbar: Wann verschimmelt etwa ein Stück Brot? Am schnellsten verschimmelt ein Stück Brot im Kühlschrank. In einer Brotbox bei Zimmertemperatur wird es dagegen kaum zu Schimmel kommen. Das Brot wird maximal austrocknen. Andere Lebensmittel würden verdorren. Es ist kaum möglich, bei Temperaturen über 22°C Schimmel an Zigarren zu erzeugen. Jedem, der seine Zigarren also möglichst sicher lagern möchte und diese dafür herunterkühlt, müssen wir sagen, dass er seine Zigarren einem unnötigen Risiko aussetzt. Bei mehr als 22°C wird man dauerhafte Werte von > 75% relativer Luftfeuchte benötigen, um Schimmel zu erzeugen.
Daran kann man auch bereits ablesen: Wenn es zu einem echten Schimmelbefall kommt, muss sehr viel in der Lagerung über längere Zeit schief gelaufen sein. Näheres dazu erläutert unsere separate FAQ zum Thema.
Sofern tatsächlich Schimmel auf der Zigarre wächst, handelt es sich fast immer um den Erotium, einen nicht Toxin bildenden Pilz, der in jeder Bettmatratze und in jeder Umgebung mit einer relativen Feuchte von mehr als 60 Prozent wächst. Auf der Zigarre wächst dieser Pilz nur oberflächlich auf dem Deckblatt, ist vollkommen harmlos und kann leicht mit der Zigarrenblüte verwechselt werden. Tritt dieses Pilzgeflecht auf der Zigarre auf, so wischt man es einfach ab.

Zum Problem: Die relative Luftfeuchtigkeit besagt, dass kühle Luft weniger Wasserteilchen speichern kann als warme Luft. Eine gekühlte Zigarre muss also mehr Wasser aufnehmen als eine bei Zimmertemperatur gelagerte Zigarren. Nun ist die Feuchtigkeit notwendige Nährbedingung für das Pilzwachstum.
Geringe Temperatur und andauernd hohe Luftfeuchte erhöhen die Schimmelgefahr entsprechend. So lange es sich nur um den Eurotium handelt, ist das harmlos. Andere Pilzarten (Aspergillus flavus) sollte man jedoch nicht züchten. Genau diese Gefahr besteht aber und an sich auch nur, wenn man derart gekühlt lagert. Bemerkung: Bitte verwechseln Sie Pilze nicht mit der Zigarrenblüte, die verstärkt in den Sommermonaten auftritt und ein harmloses Reifezeichen ist. Sowohl bei warmer wie kalter Lagerung tritt diese auf.

Schützt Kühle vor Zigarrenkäfer?

Die kurze Antwort lautet: Nein.
Es gibt mehrere klassische harmlose „Probleme“, die eigentlich nur Auffälligkeiten ohne Wirkung sind. Eurotium-Schimmel (geflechtartige, watteähnliche Fasern auf der Zigarre) Pflaumenmilbe (kleine, weiße auf der Zigarre umherlaufende Punkte) Zigarrenblüte (weiße, meist punktförmige Ausblühungen) Der Zigarrenkäfer ist leider ein echtes Problem.
Die Käferlarven perforieren die Zigarren, indem sie Tunnel in die Zigarre fressen. Die Tierchen sind ungiftig. Aber sie können vergleichbar dem Borkenkäfer bei Bäumen die Zigarre zerstören. Sollten Sie eine Zigarre mit einem kreisrunden Gang finden, war dies wahrscheinlich ein Käfer. Die Lösung bei Zigarrenkäfer Befall: Frosten der Zigarren im Eisfach für mehrere Tage bei mindestens –30 bis –40 ° C. Der Frostvorgang muss schnell einsetzen, da sich Zigarrenkäfer an langsam einsetzende Kühle erstaunlich gut anpassen können. Führen Sie also kein Stuftenfrosten von 9°C zu 0°C zu – 10°C zu -40°C durch. Die Käfer werden es wahrscheinlich überleben und neue Larven legen sobald es wieder warm wird. Antwort auf die Frage: Die 10°C in einem Zigarren Kühlschrank nutzen gar nichts außer ggf. die Käfer latent abzuhärten gegen Frosten.

Fazit:

Lohnt sich gekühlte Zigarrenlagerung und die Verwendung eines Zigarren Kühlschranks?

Die Antwort lautet fast immer „nein“. Einzig wenn für viele Jahre (jahrzehntelang) ein gleichmäßiges Klima notwendig ist, kann sich eine solche Lösung anbieten. In der Praxis haben wir in rund 20 Jahren noch keinen Fall kennen gelernt, wo dies der Fall gewesen wäre. Ausnahmen bilden ggf. nicht klimatisierte Räume in Wüstengebieten, die den wechselnden Temperaturen zwischen Tag und Nacht ausgesetzt sind. Solche Räume haben aber fast immer eine Klimaanlage und sogar äußerst stabile Werte.
Wer für 30 Jahre entsprechend hochwertige Zigarren einlagern will, investiert in der Regel entsprechend viel Aufwand in das Projekt. Auch hier bieten sich dann andere Lösungen als ein Weinklimaschrank an. Rückfrage: Was geschieht, wenn ein solches Produkt nach einigen Jahren Dauerbetrieb defekt sein sollte?
Dann haben Sie innen Zigarren mit einem zu hohen Wassergehalt, die in einem umschlossenen Raum erhitzt werden. Diese werden schwitzen und Sie haben Ihre Zigarren ungewollt in einem Gewächshaus gelagert.

Daher: Gemäßigte Temperaturen sind sinnvoll bei der Zigarrenlagerung, allzu große Schwankungen sind nie gut, einen Kühlschrank werden Sie aber kaum benötigen.

(Unsere Kunden kommen aus allen Teilen der Welt. Von Australien bis Sibirien, von Norwegen bis Südafrika.)