Keine Artikel
Humidor Doppelschrank. Innen ausgekleidet mit Spanischer Zeder. Mit...
Aus einem Stück Aluminium gefräst,...
Die Überschrift ist bewusst etwas übertrieben formuliert. Immer wieder erhalten wir Notrufe von Zigarrenbesitzern, die in Zeitnot einen Humidor suchen. Was also tun, wenn kein Humidor zur verfügung bereitsteht?
Bitte reagieren Sie in solchen Fällen gelassen.
Wichtig ist lediglich, dass Sie die Zigarren keinen extrem schwankenden Umgebungswerten aussetzen. Halten Sie diese also von Sonne und Kühle sowie Hitze fern. Belassen Sie die Zigarren in der Kiste oder Umverpackung. Noch resistenter sind Zigarren in Tubo oder Cellophan.
Soweit verfügbar stellt eine lebensmittelechte und möglichst Luftdichte Frischhaltebox eine gute Lagerstätte dar. Wenn solches nicht verfügbar ist, wäre der Kleiderschrank oder ähnliches zu empfehlen.
Zum Hintergrund: Möglicher Wasserverlust ist erstmal kein Problem. Der Verlust darf lediglich nicht sonderlich abrupt erfolgen. Andernfalls können Deckblätter durch den unterschiedlichen Feuchtegehalt in der Zigarre aufreißen. (Dasselbe gilt für die Befeuchtung.)
Wasser lässt sich durch eine behutsame Befeuchtung problemlos ersetzen.
Problematisch wird eine Austrocknung, die mehr als einige Wochen dauert. Nicht ersetzbar sind die Öle der Zigarrenblätter (Tannine). Die Verflüchtigung dieser Öle erfolgt aber nur langsam und spielt auch nur gerechnet über einige Monate eine Rolle. Es kann also keine wirklich akuten Notfälle geben, wenn Zigarren ohne Humidor im Besitz sind.
Werden die Zigarren in Tubo oder Cellophan geliefert, spielt eine Austrocknung mitunter selbst über Jahrzehnte keine desaströse Rolle. Wir konnten bereits Funde von Davidoff Zigarren aus kubanischer Produktion aus den 1970er Jahren wiederbeleben. Diese Ware in Cellophan verpackt. Die Öle in getrockneter Form waren daher noch erhalten.
Generell gilt: Auch bei der Verflüchtigung von Ölen nach einigen Monaten sind ggf. negative Nuancen im Geschmack wahrnehmbar. Von einer Ruinierung der Zigarre ist da aber immer noch nicht zu sprechen. Meist braucht es nach einer Wiederbefeuchtung einen geübten Gaumen, um über einige Monate ausgetrockneter Ware von ordentlich gelagerter Ware zu unterscheiden.
Bitte lagern Sie Ihre Zigarren stets zeitnah ein.
Von einer Panik oder Sorge können wir jedoch aus Erfahrung nur abraten. Ihre Zigarren werden es Ihnen verzeihen wie oben beschrieben.
Die Änderung ist relativ normal. Im Frühjahr ist es umgekehrt. Der Hauptgrund liegt meist bei der relativ kühleren Temperaturen. Kühle Luft kann weniger Feuchtigkeit transportieren. Relativ sinkt also die Feuchtigkeit. (Daher empfiehlt man auch, möglichst bei um 20°C zu lagern, da der Wert zu jeder Jahreszeit relativ konstant zu erreichen ist.)
Entsprechend ist es ratsam, der Natur in gewisser Weise ihren Lauf zu lassen. Die absolute Wassermenge in der Zigarre dürfte ziemlich konstant sein. Darauf kommt es an. Gefährlich wird es, den tedenziell "kühleren" Humidor mit Wasser "vollzupumpen", um dann im Frühjahr die Feuchtigkeit wieder loswerden zu müssen wenn es warm wird.
Kleine Anmerkung: Wenn Sie draußen rauchen, haben Sie derzeit im Winter bei deutscher Witterung ohnehin genug Feuchtigkeit. Eine Zigarre wird während des Rauchens feuchter. Eine etwas weniger feuchte Zigarre wird durch den Faktor Umgebung beim Verglimmen ohnehin mit einer größeren Feuchtemenge versorgt, die eine Rolle spielt.