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Wir erhalten permanent Fragen zur Beratung von Boveda Befeuchtern. Die Fragen zielen auf die Anwendung an sich, das Anwendungsgebiet mögliche Probleme in tatsächlichen Fällen und auch eine Einschätzung unsererseits. Nun äußere ich mich zu Konkurrenzprodukten generell nicht bzw. nur sehr ungern.
Um den Punkt der Bewertung als ersten abzuhandeln eine kurze Stellungnahme dazu: Wir verkaufen das Produkt selbst. Das würden wir nicht tun, wenn wir es für schlecht hielten. Ich bin ausdrücklich nicht Markeninhaber von Boveda. Unsere Produkte werden mit unseren Befeuchtern getestet und vertrieben. Wenn Sie Boveda als Fremdprodukt einsetzen, versuhe ich auf Nachfrage beratend zu helfen. Eine Garantieübernahme kann freilich nicht erfolgen. Ebenso ist nicht zu garantieren, dass die nach Vorstellung des Kunden durch diesen durchgeführte Lösung mit Boveda funktioniert.
Ich möchte hierzu erklären, dass ein Humidor abstrakt eine Kiste ist. Sofern also etwa nicht der Glasdeckel eingeschlagen ist, kann der Humidor technisch nicht defekt sein. Jedes unserer Modelle wird vor Aufnahme ins Sortiment ausführlich mit den enthaltenen Befeuchtern geprüft.
Gleiches gilt für Boveda. Ein Boveda Humidipak kann nicht defekt sein. Er kann zu alt sein, seine Funktion eingebüßt haben. Er kann durch den Anwender unterdimensioniert werden. Solange der Beutel etwa nicht aufgeschnitten ist, ist der Boveda aber nicht defekt.
Folgendes ist als ein persönlicher Erfahrungsbericht zu verstehen, aus dem sich Antworten auf hoffentlich alle Fragen ableiten lassen, die in Zusammenhang mit der Anwendung von Boveda auftreten.
Boveda ist ein inzwischen durchaus beliebtes System. Ursprünglich war Boveda vor allem ein System für normale Tischhumidore. Es kommt in Zigarrenkisten zum Einsatz. In diesen ist wenig Luftvolumen vorhanden. Eine typische Anwendung ist in Zigarrenetuis und Reisehumidoren. Auch hier ist nur ein vergleichsweise geringes Luftvolumen vorhanden. Ich persönlich sehe die Anwendung primär in Zigarrenetuis und luftdichten Cases. Boveda ist kein Befeuchtungssystem speziell für Zigarren. Der Hersteller verkauft es neben der Anwendung für Tabak auch für Elektronik, Holzinstrumente, Photografietechnik, Lebensmittel-Lagerung, Archivanwendungen etc..
Nun stellt sich die Frage, wo Sie Boveda erhalten können? Das können Sie bei uns erledigen. Wir bieten Boveda hier an. Bitte beachten Sie die Staffelpreise und profitieren Sie vom Preisvorteil bei Abnahme kompletter Kartons a 12 Stück oder einer ganzen verpackungseinheit Boveda a 120 Stück.
Aufwendungsmenge
Die benötigte Menge richtet sich nach dem zu befeuchtenden Volumen. In einem normalen hölzernen Humidor sorgen Boveda immer wieder für verwunderte Kunden, die über nicht (sofort) erreichte Wunschwerte schreiben. Hierzu sei gesagt, dass ein hölzerner Humidor physikalisch eine Kiste ist. Diese kann also nicht einfach kaputt gehen. Sie enthält etwa keine Getriebemechanik, die eine Funktion einbüßen könnte. Boveda bietet hierfür spezielle Humidipaks mit 84% Feuchtigkeitsabgabe an.
Die Verbindung eines neuen Humidors mit Boveda ist teilweise sehr ungünstig, gerade wenn die Umluft zu trocken ist. Problematisch ist oftmals auch einfach Boveda als einziger Befeuchter. Oft werden die kleinen Beutel auch schlicht unterdimensioniert. (In diesem Fall ist also weder der Humidor noch der Original-Befeuchter noch der eingesetzte Boveda fehlerhaft. Der Boveda Humidipak wurde nur nicht korrekt dimensioniert durch den Kunden.) Boveda selbst bemerkt hierzu, dass natürlich auch Holz erst befeuchtet werden muss. Vergleicht man die Wassermegne in einem Bovedapack mit der notwendigen Wassermenge beim herkömmlichen Einfahren eines Humidors, kann man sich den Mengenaufwand gut vorstellen.
Funktion
Das System ist ein Einwegbefeuchter. Es enthält eine Salzmischung. Die Beutel selbst bestehen aus einer semipermeablen Membran, die laut Hersteller Fremdstoffe vom Inneren abhalten soll. Nach Herstellerangabe ist eine Entsorgung der Sachets nach 2-3 Monaten angeraten. Das würde ich bestätigen. (Ein trockener und harter Boveda Humidipak kann natürlich nicht mehr ohne von sich aus befeuchten. Dennoch wird dies immer wieder fälschlicher Weise versucht.) Boveda Humidifpaks nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie wieder ab. Abstrakt ist also zu fragen, was passiert, wenn die enthaltende Feuchtigkeit abgegeben wurde, aber von außen keine neue Feuchtigkeit zugeführt wird. Trockene Umgebungsluft von 35% mag hier problematisch sein. Boveda liefert von sich aus verglichen etwa mit einem aktiven Befeuchter mit Ventilator nur eingeschränkt Feuchtigkeit und ist eher regulierend tätig.
Es ist in der Hinsicht vergleichbar mit unseren GERMANUS Beads.
Für die Erprobung und Tüfteln an den GERMANUS Befeuchtern habe ich über Jahre habe ich alle Eigenprodukte in x verschiedenen Humidoren getestet. Getestet wurden aber auch sehr viele Fremdprodukte. Darunter diverse Beads und eben auch Boveda.
Nach meinen Erfahrungen sollte man Boveda wie auch die GERMANUS Beads nach Möglichkeit mit einem Wasserspender kombinieren. Es sind hervorragende Regulatoren, die aber einen Tank benötigen. Dieser spendet für den Kreislauf der Feuchtigkeit die notwendige Feuchtigkeit.
Hierbei sei noch einmal daran erinnert, dass Humidore nicht hermetisch dicht sein sollten. Der Luftaustausch ist gewollt. Gerade bei so konzipierten Humidoren bzw. Humidorschränken könnte Boveda an seine Grenzen stoßen. Nichtsdestotrotz ist es freilich ein funktionales System, das nur anders angewandt werden muss.
Genauigkeit
Eine Kalibrierung von Hygrometern soll mit diesem System möglich sein. Chemisch bzw. physikalisch trifft dies auch zu. Dies meint jedoch nicht, dass eine beliebige Menge Boveda in ein beliebiges Volumen gegeben werden kann und dann garantiert die aufgedruckten Werte anliegen. Dies ist physikalisch schlicht nicht möglich zu garantieren. Wenn also etwa Ihr Digitalhygrometer in Ihrem Humidor mehr als ca. 5% abweicht, ist nicht zwangsläufig der Hygrometer defekt. Vielleicht liegt gar kein Problem vor und der Boveda hat schlicht noch nicht den Maximalwert hergestellt, etwa weil Holz und Zigarren Feuchtigkeit aufnehmen müssen. Vielleicht handelt es sich um eine Messungenauigkeit. Womöglich handelt es sich um eine Verbindung mehrerer kleiner Gründe, die zu dem Ergebnis führen.
Wo kann man Boveda sinnvoll einsetzen?
Die Antwort aus meiner Sicht darauf ist Folgende: Alles, was eng und umschlossen ist (Koffer, Etuis, Tüten) sind generell kaum zu befeuchten. Die benötige Menge an Flüssigkeit ist minimal. Da sind Bovedas ideal und dafür wurden sie ursprünglich gemacht.
Problematisch wird es, wenn man damit im Extremfall Schränke befeuchten will, in denen ansonsten ein größerer Digitalbefeuchter richtig viel Arbeit hat. Entsorgen Sie die Bovedas also nicht. Nicht das Produkt ist schlecht, nur die Anwendung und/oder Dosierung oft nicht sinnvoll.
Nutzungsdauer
Laut Boveda sollte jeder Boveda Pack dann ausgetauscht werdne, wenn er fest geworden ist. Die Nutzungsdauer hängt somit natürlich von der Situation im Einsatz ab. Als Richtwert für Verwendung in Humidoren sind 2-3 Monate anzugeben. "The life of any Boveda depends how much moisture it releases, which will vary based on climate and container. You’ll know it’s time to replace Boveda when it’s no longer pliable."
Gemeldete Probleme
Kundenfrage: Mein neu gekaufter Humidor erreicht keine 70%. Ich habe 1 72% Humidipak hinein gelegt. Ist der Humidor kaputt?
Antwort: Nein, weder Humidor noch Boveda sind nach dieser Darstellung als defekt anzunehmen. Es ist schlicht nicht genug Feuchtigkeit im System, um den Wert herzustellen. Boveda bietet eigens für diesen Zweck ein so genanntes "Seasoning Kit". Dies ist ein Boveda Befeuchter, der speziell für ein erhöhtes Feuchtigkeitsniveau konzipiert ist, um den Humidor beim "Einfahren" mit Feuchtigkeit zu versorgen. Das kann man natürlich tun. Ein simples Auswischen und ein Schälchen Wasser führen m.E. genau so einfach zum gewünschten Ergebnis. In jedem Fall sieht auch Boveda spezielle Mittel vor, um einen Humidor mit einer Grundfeuchte zu versorgen.
Darüber hinaus ist im konkreten Fall zu fragen, ob die verwendete Menge Boveda Humidipaks ausreichend ist. Teils wurden alte längst gemäß Herstellerangabe zu entsorgenden Boveda Humidipaks verwendet. Dies ist natürlich nicht zum Ziel führend.
Kundenfrage: Die Feuchtigkeit nach Einlagerung neuer Zigarren fiel ab. Was kann ich tun?
Antwort: Dies ist völlig normale. Diese Zigarren müssen erst einmal befeuchtet werden. Gerade in neu eingefahrenen Humidoren werden Sie dies meist beobachten. Boveda weist darauf extra in ihrer FAQ hin.
Erfahrungswerte mittels praktischem Aufbau
Fotos des 1. Boveda Test als .pdf
Für diesen Praxisversuch kam ein in der Form simpler Humidor zum Einsatz. Das Modell verfügt über 1 Kammer und überschaubare Abmessungen. Die Außenmaße betragen 26x22x10.5 cm. Boveda empfiehlt 2+ große Boveda Packs für einen "0-50 Zigarren" Humidor. Als Faustregel soll für jede weitere 25 Zigarren Volumen ein weiterer Pack zum Einsatz kommen. Dabei ist zu bemerken, dass ein leerer Humidor tendenziell mehr Befeuchtung als ein gefüllter Humidor braucht. Unsere Kunden nehmen oft nur 1 kleinen Boveda Pack für so einen Humidor. In Einklang mit Boveda müssten jedoch 2-4 große Packs zum Einsatz kommen. Entsprechend der Vorgehensweise dieser Kunden gaben wir einfach 2 große Packs in den neuen Humidor. Wie oben erwähnt beinhaltet jeder Pack nur eine begrenzte Menge an Feuchtigkeit. Trotz feuchter Witterung bedurfte es gut 2 Wochen bis ein Niveau von ca. 70% erreicht war. Der Humidor wurde während dieser Zeit nicht ein einziges Mal geöffnet. Jeden Tag wurde ein Foto geschossen.
Hieraus kann nun einfach hochgerechnet werden, welche Aufwandsmenge ein Schrank bedürfte. Dieser würde natürlich in der Praxis geöffnet. Die notwendige Menge läge bei mehreren Dutzend großen Boveda Packs je nach Humidorvolumen.
Fazit: Boveda ist ein gutes System für kleine Luftvolumen. Für die Anwendung mit Zigarren ist es etwa in Etuis oder Reisehumidoren sehr praktisch. In Zigarrenkisten, mit minimalem Luftvolumen und ohne Platz für herkömmliche Befeuchter ist es eine spannende Wahl. Die Anwendung in Humidoren sehe ich mit zunehmender Humidorgröße auch zunehmend kritisch.
Wenn Sie Boveda für Ihren Humidor nutzen wollen, dimensionieren Sie es bitte entsprechend großzügig entsprechend der Herstellerangaben. Geben Sie dem System einige Tage Zeit zu wirken. Nutzen Sie bitte alternativ unsere Befeuchter.
... Weitere Feldversuche folgen.
Versuch 1 (Jeden Tag ein Foto). Bitte beachten Sie die Aufwandsmenge. Diese entspricht den Angaben von Boveda, die 2+ Sachets für einen solchen Humidor vorsehen. Ich empfehle 3-4 Sachets für dieses Volumen zu nehmen. Ein oder mehrere Seasoning Kits je nach Humidor sind zum Einstieg freilich angeraten. Für einen Humidorschrank kommt man damit rechnersich je nach Größe auf mehrere Dutzend Boveda Packs. Fotos des 1. Boveda Test als .pdf
Wenn Sie bei der Erstbefeuchtung des Humidors rein auf Boveda setzen und die Aufwandsmenge der Bovedas nicht wirklich großzügig dimensionieren, reicht die Feuchtigkeit schlicht nicht aus, um das Holz zu sättigen. Das funktioniert toll bei Holzinstrumenten, toll auch bei Zigarrenkisten oder Zigarren-Reisekoffern etc.pp. Sie besitzen aber einen Schrank. Zudem ist der Humidor ggf. noch etwas leer und die Bovedas generell unterdimensioniert. Dann sind auf die Weise keine stabilen Werte erreichbar. <br<
Um damit insbesondere einen neuen Humidor zu befeuchten, ist der Weg mit Boveda schon sehr mühselig. Vor allem ist der Aufwand enorm. Zum Vergleich das Beispiel "Elektronische Befeuchter" und die darin enthaltene Wassermenge. Wenn Sie den gleichen Humidor umgerechnet in Boveda befeuchten möchten, kommt einiges an Material zusammen. Man kommt dann schnell auf mehrere dutzend Packungen Boveda (60g) je nach Humidor Größe, die notwendig werden. Nutzt man die entsprechende Menge Material, ist das aber natürlich ein guter Weg.